Der obere Teil des Wappens ist dem des Ministerialengeschlecht von Hechthausen,
der untere Teil ist dem Wappen des Adelsgeschlechts
Marschalck von Bachtenbrock entlehnt.
Hechthausen oder genauer gesagt, die im Mittelalter hier begüterte Adelsfamilie „de Hekethusen“, wurde zwar im Jahre 1233 erstmalig in schriftlichen Zeugnissen erwähnt, ist aber zweifellos älter.
Schriftliche Zeugnisse hierzu fehlen allerdings. Der Ortsname „Hechthausen“, mittelniederdeutsch „Hekethusen“, ist sehr
alt.
Neuesten Forschungsergebnissen zufolge ist er wohl nicht auf ein hier häufiges Vorkommen von Hechten zurückzuführen, was naheliegend wäre, sondern leitet sich
von dem altsächsischen Wort
„hako“ = Haken ab und kennzeichnet die Lage des Ortes an einem Haken - der Biegung - der Oste. Hier, auf dem nahe an die Oste herangeschobenen Ostrand einer Geestinsel, ist der Ursprung des
Dorfes zu suchen. Die ältesten Höfe Hechthausens lagen überschwemmungssicher auf Geestausläufern am Rande der Ostemarsch. Neben den Höfen Hutloh und Ovelgönne, die später in adlige Güter
umgewandelt wurden, waren dies drei Vollhöfe, von denen zwei an der heutigen Hauptstraße (1 und 16) lagen, während sich ein weiterer am Kirchenstieg befand. Von Letzterem, ebenso von dem
Hof Hauptstraße 1, fehlt heute jede Spur. Das Hofgebäude in der Hauptstraße 16 steht zwar heute (2015) noch, wird jedoch nicht mehr landwirtschaftlich genutzt.
Für die Entwicklung Hechthausens war die seit 1659 bestehende Fähre über die Oste von großer Bedeutung; stellte sie doch die günstigste Verkehrsverbindung zwischen Stade einerseits und dem Land Hadeln und dem hamburgischen Amt Ritzebüttel (der heutigen Stadt Cuxhaven) andererseits dar. Einen noch größeren Auftrieb erhielt die Ortschaft im 19.Jahrhundert, als die Landstraßen nach Basbeck und Lamstedt ausgebaut wurden. 1881 wurde Hechthausen schließlich Bahnstation der Unterelbe´schen Eisenbahn. Dadurch erhielt der Ort eine Verbindung mit Cuxhaven und Harburg, damals noch eine selbstständige Stadt. Die Hechthäuser Fähre hingegen entwickelte sich mit Zunehmen des Straßenverkehrs immer mehr zu einem zeitraubenden Verkehrshindernis, daher wurde sie 1935 durch eine Straßenbrücke ersetzt.
Seit dem Jahr 1719 war Hechthausen ein Teil des Kurfürstentums, später des Königreichs Hannover. Innerhalb dieses Staates bildete es eine direkt der Landesherrschaft unterstellte Verwaltungseinheit, das Gericht Hechthausen, dessen Erbrichter stets aus den Reihen der Familie v. Marschalck gestellt wurden und dem sämtliche Orte des Kirchspiels Hechthausen - einschließlich des damals noch dazugehörenden Dorfes Kranenburg - angehörten. Nach der Aufhebung des Gerichts im Jahre 1850 wurden die Ortschaften zunächst dem Amt Himmelpforten und 1859 dann, mit Ausnahme von Kranenburg, dem Amt Osten zugeschlagen. Als Folge des verlorenen Krieges gegen Preußen wurde das Königreich Hannover 1866 annektiert und als Provinz dem preußischen Staat einverleibt. Nach der Auflösung der bisherigen Ämter fiel Hechthausen 1885 an den Kreis Neuhaus/Oste. Dieser wiederum wurde 1932 mit dem benachbarten Kreis Hadeln zum Kreis Land Hadeln zusammengefasst und 1972 schließlich mit der Stadt Cuxhaven und dem Kreis Wesermünde zum Landkreis Cuxhaven vereinigt.
Auf gemeindlicher Ebene bildete Hechthausen zunächst 1962 gemeinsam mit den Dörfern Bornberg, Kleinwörden, Klint, Laumühlen und Wisch unter weitgehender Aufgabe der bisherigen Selbstständigkeit die „Samtgemeinde an der Oste“, um sich dann 10 Jahre später mit den obigen Ortschaften zur Gemeinde Hechthausen zu vereinigen. Diese wurde ihrerseits Bestandteil der Samtgemeinde Hemmoor.
1885 hatte das alte Dorf Hechthausen 704 Einwohner. Diese Zahl stagnierte bis 1925, als 699 Bewohner gezählt wurden. 1939 lebten 899 Personen im Ort. Schuld an diesem Bevölkerungszuwachs war auch die Eingemeindung der gesamten Bahnhofstraße und des Gutes Hutloh. Diese hatten bis 1929 zur Gemeinde Klint gehört und wurden dann Hechthausen zugeteilt. Die Aufnahme vieler Heimatvertriebener nach dem 2.Weltkrieg bewirkte nochmals einen sehr starken Anstieg der Einwohnerzahl Hechthausens. So wies die Statistik für 1950 1.325 Einwohner aus, die in 188 Häusern mit 430 Haus- haltungen lebten. Zwar zogen in den 50er Jahren viele Flüchtlinge wieder aus Hechthausen fort, diese Verluste wurden aber in den folgenden Jahren durch die Ausweisung neuer Bauplätze am Löhberg, in der Siedlung „Am Walde“ und neuerdings am Kirchfeld mehr als wettgemacht. 2010 lebten im „historischen“ Dorf Hechthausen 2.194 Einwohner bei einer Gesamtbevölkerung der politischen Gemeinde von 3.473 Einwohnern.
Quelle: "Hechthausen in alten Bildern" herausgegeben vom Heimatverein Hechthausen e.V.